Auf den Spuren der NS-Schreckensherrschaft in Saarbrücken

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Klasse 9b der Leonardo-Da-Vinci Gemeinschaftsschule auf alternativer Stadtrundfahrt

Mit der Historie des Nationalsozialismus in ihrem eigenen Ort hat sich im vergan­genen Schuljahr die Klasse 9b der Leonardo-Da-Vinci-Gemeinschaftsschule Riegels­berg ganz besonders beschäftigt.

 

Im Oktober trugen die Schülerinnen und Schü­ler die Biografien der Euthanasie Opfer vor, für die das Aktionsbündnis Stolpersteine für Rie­gelsberg 19 Gedenksteine vor dem Rathaus ver­legen ließ. Im November putzten sie gemein­sam mit dem Aktionsbündnis die insgesamt 32

Gedenksteine für die Opfer des Nationalsozialis­mus aus Riegelsberg (13 für die jüdischen und 19 für die Euthanasie-Opfer).

Auch bei dem Dokumentarfilm „Weggesperrt, zwangssterilisiert und ermordet“ von Monika Jungfleisch und Alexander M. Groß wirkte die Klasse mit ihrer Lehrerin Dr. Christine Conrad mit. Zum Abschluss des Schuljahres stand nun noch eine Alternative Stadtrundfahrt zu den Gedenkstätten der NS Willkürherrschaft im Saar­brücken auf der Tagesordnung. Fachkundig

geführt wurde die Klasse von Jörg Fünfrocken, Dozent der Stiftung Demokratie Saarland.

So hörten die Schüler z.B„ dass das Staatsthea­ter zwar ein Geschenk von Adolf Hitler für die Abstimmung der Saarländer 1935 für die Rück­gliederung an das Deutsche Reich war, aber letztendlich die Saarländer die Kosten doch selbst tragen mussten.

Am Grab von Willi Graf erfuhren die Schülerin­nen und Schüler vom Wirken der Widerstands­bewegung „Weiße Rose“, in der Willi Graf aktives Mitglied war. Auch die Grabstätten der Zwangs­arbeiter besuchten sie auf dem Friedhof Sankt Johann, ebenso die Synagoge in Saarbrücken und die Gedenkstätte für das Konzentrationsla­ger „Neue Bremm“.

Mit vielen erschütternden Eindrücken beende­ten die Schüler ein ereignisreiches Schuljahr. Organisiert wurde die Alternative Stadtrund­fahrt von Monika Jungfleisch vom Aktionsbünd­nis Stolpersteine für Riegelsberg und der vhs im Regionalverband, gefördert vom Bundesmi­nisterium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! (Text + Foto: M. Jungfleisch)